Verbundvarianten
Während sich die Semantik eines einseitig äußeren Verbundes strukturell nahtlos in das hierarchische Konzept des XML-Datenmodells integrieren lässt, ist bei der Definition eines beidseitigen oder vollständig äußeren Verbundes eine Hilfskonstruktion zu verwenden.
Das Prinzip eines vollständig äußeren Verbundes sei an dem laufenden Beispiel der Notfallärzte verdeutlicht, indem die vier möglichen unterschiedlichen Verbundsemantiken diskutiert werden. Die folgende Abbildung illustriert die Semantik zusätzlich auf symbolische Art:
Abb. Illustration der unterschiedlichen Verbundsemantiken
- Innerer Verbund
Beim inneren Verbund werden nur Kombinationen von Patienten und Ärzten in das Ergebnis übernommen, falls beide in dem gleichen Ort leben. Dies bedeutet, dass sowohl Patienten ohne Notfallarzt als auch Ärzte ohne in der gleichen Stadt lebende Patienten herausfallen. - Einseitig äußerer Verbund bezüglich Patienten
Beim einseitig äußeren Verbund mit Bezug auf die Patienten werden grundsätzlich alle Patienten in das Ergebnis übernommen; falls ein oder mehrere Notfallärzte existieren, werden diese dem Patienten zugeordnet. - Einseitig äußerer Verbund bezüglich Ärzte
Beim einseitig äußeren Verbund hinsichtlich der Ärzte werden alle Ärzte zurückgeliefert, wobei Patienten, die in der gleichen Stadt leben, zugeordnet werden. Die Menge der Patienten kann offensichtlich auch leer sein. - Vollständig äußerer Verbund
Der vollständig äußere Verbund entspricht einer Kombination aus den beiden einseitigen Verbundoperationen. Dies bedeutet, dass alle Patienten (mit und ohne Notfallarzt) und alle Ärzte (mit und ohne Patienten) in dem Ergebnis auftreten.
Quelle: "XQuery – Grundlagen und fortgeschrittene Methoden", dpunkt-Verlag, Heidelberg (2004)
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